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Künstliche Intelligenz (KI) schafft zahlreiche gesellschaftliche und rechtliche Fragen. Während die Nachfrage und Nutzung der Gesellschaft und Wirtschaft steigt, können allerdings nur wenige Unternehmen davon effektiv profitieren. Denn die Entwicklung und der Betrieb von eigenen KI-Modellen erfordern hohe Investitionen und spezialisiertes Wissen. Hier setzt der innovative Ansatz AI-as-a-Service (AIaaS) an - eine kostengünstige und skalierbare Lösung für Unternehmen, die von der Cloud profitieren wollen.
AI-as-a-Service ist ein neues Geschäftsmodell, das auf der bekannten Software-as-a-Service (SaaS)-Technologie basiert. Unternehmen können über Cloud-Plattformen auf vorgefertigte oder individuell anpassbare KI-Modelle zugreifen, die von großen Anbietern wie Amazon, Microsoft oder Google betrieben werden.
Diese Lösung bietet zahlreiche Vorteile: Unternehmen müssen keine teuren Infrastrukturen aufbauen oder tiefgehendes Fachwissen in der KI-Entwicklung haben. Stattdessen können sie flexibel auf die neuesten KI-Technologien zugreifen und von einer skalierbaren Nutzung profitieren.
Kleinen und mittleren Unternehmen wird dadurch also der Zugang zu fortschrittlicher KI ermöglicht – etwas, das bisher oft nur großen Technologieunternehmen möglich war. Ein wichtiger Anwendungsbereich ist bspw. der Kundenservice: Hier werden Chatbots und virtuelle Assistenten eingesetzt, welche Kunden an jedem Tag und zu jeder Zeit helfen. Sollte es knifflig werden, können sie Aufgaben immer an menschliche Dienstleister weiterleiten.
Ein weiterer wichtiger Anwendungsbereich sind Finanzen. So können kleinere Unternehmen KI-Algorithmen nutzen, um ihre Finanzkonzepte laufend zu analysieren und Risiken zu bewerten. Auch in der Kundenakquise kann AIaaS eingesetzt werden, um kreative und gezielte Werbemaßnahmen zu gestalten. Sogar im Gesundheitswesen werden solche Modelle eingesetzt, die Daten analysieren und bei der Diagnose unterstützen.
Was genau macht es denn für einen Unterschied, ein KI-Modell als AIaaS zu nutzen? Wie schon beschrieben, geht damit ein großes Kostenersparnis einher, da hohe Anfangsinvestitionen in Infrastruktur und spezielle Ressourcen wegfallen. Außerdem können sich diese Lösungen je nach Bedarf flexibel anpassen lassen.
KMUs können so auch stets mit den neuesten Versionen der KI-Modelle arbeiten. Durch den Cloud-Service werden die Modelle stetig geupdatet, ohne dass dafür große Hardware-Kosten anfallen würden. Dies spart viel Zeit, welche die Unternehmen dann anders einsetzen können.
Trotz der vielen Vorteile bringt die Nutzung von AIaaS auch rechtliche Herausforderungen mit sich. So müssen in der Vertragsgestaltung alle Parteien ihre Rechte und Pflichten verstehen und diese genau festlegen. Am besten lässt sich das über sog. Service Level Agreements (SLAs) gestalten. Diese werden zwischen einem Kunden und einem Dienstleister geschlossen. Sie legen fest, welche Dienstleistungen erbracht werden sollen, welche Qualitätsstandards gelten und wie die Leistungen gemessen werden.
Außerdem ist Datenschutz und DSGVO zu beachten. Wir haben schon von Einsatzbereichen im Finanzwesen und der Medizin gesprochen – doch auch bei anderen Unternehmen werden bei der Nutzung von AIaaS in der Regel personenbezogene Daten verarbeitet. Diese sensiblen Daten müssen unbedingt DSGVO-konform verarbeitet werden. So muss klar sein, wer gerade Verantwortlicher im Sinne der DSGVO ist. Insbesondere muss geklärt werden, wie der Datenverkehr zwischen verschiedenen Ländern gehandhabt wird, da häufig ein Drittlandtransfer der Daten stattfindet.
Auch im Bereich IT-Sicherheit im Finanzsektor ist nun die Verordnung (EU) 2022/2554 über die digitale operationale Resilienz im Finanzsektor (DORA) zu beachten. Zwar gelten für KMUs hier meistens geringere Anforderungen. Trotzdem bedienen sie sich im Rahmen von AIaaS sog. IKT-Drittdienstleistern. Somit muss die DORA hier geprüft werden, die strenge Sicherheitsvorgaben für Drittanbieter im Bereich Informationstechnologie macht.
Die KI-Verordnung (EU 2024/1689) bringt zusätzliche Anforderungen für Unternehmen, die AIaaS nutzen möchten. Die Verordnung enthält Bestimmungen, die bestimmte Praktiken im Umgang mit KI verbieten und Maßnahmen zum Risikomanagement bei Hochrisiko-KI-Systemen vorschreiben. Es wird von den Anbietern verlangt, Transparenzpflichten zu erfüllen und sicherzustellen, dass alle beteiligten Personen über ein ausreichendes Maß an KI-Kompetenz verfügen.
Insbesondere im medizinischen Bereich kann auch von KMUs schnell mal Hochrisiko-KI verwendet werden. Zwar dürften die Anforderungen der KI-Verordnung keine unüberwindbaren Hindernisse darstellen. Dennoch sollten Unternehmen frühzeitig sicherstellen, dass sie alle rechtlichen Anforderungen erfüllen, um im internationalen Wettbewerb erfolgreich zu bleiben.
AIaaS stellt eine bahnbrechende Möglichkeit dar, den Zugang zu fortschrittlicher KI zu demokratisieren. Besonders für kleine und mittlere Unternehmen wird es zunehmend einfacher, von den Vorteilen der KI zu profitieren, ohne große Investitionen in Infrastruktur oder Fachwissen tätigen zu müssen.
Zwar stellen sich auch Nachteile wie die Abhängigkeit von Anbietern, auf deren Verfügbarkeit und Qualität der Dienstleistungen man angewiesen ist. Außerdem müssen einige rechtliche Anforderungen beachtet werden.
Dennoch bietet AIaaS enorme Potenziale für Unternehmen, die ihre Prozesse automatisieren und innovativ bleiben möchten. Für weitere Fragen stehen wir Ihnen als Experten zur Seite.
Künstliche Intelligenz ist bereits seit einiger Zeit ein Thema, das Unternehmen fast täglich mit neuen rechtlichen Herausforderungen konfrontiert. KI-Systeme wie Chat-GPT oder Midjourney eröffnen zahlreiche technische Möglichkeiten. Doch kann die Nutzung von künstlicher Intelligenz auch Risiken darstellen, wie einen Verstoß gegen das Urheberrecht. Als Kanzlei für KI-Recht befasst sich SBS Legal mit diesen Themen, damit Sie immer auf dem neuesten Stand sind.
Sie brauchen eine Beratung im KI-Recht oder einen KI-Rechtsanwalt, etwa für die Einordnung von AI-as-a-Service als Upgrade der KI-Nutzung für Unternehmen? Dann sind Sie bei uns richtig.