SBS Firmengruppe Logos

| Kryptorecht

Airdrops bei Kryptowährungen: Was steckt dahinter?


Steuerliche Besonderheiten der kostenlosen Coins

Krypto-Airdrops haben 2022 viele Menschen erreicht. Anbieter für Kryptowährungen verteilen sie häufig, um eine neue Währung am Markt bekannter zu machen. Diejenige, die einen Airdrop erhalten, können sich über kostenlose Coins in ihrem Wallet freuen. Wie sieht es allerdings mit den steuerlichen Anforderungen aus? Stecken hinter einem Airdrop möglicherweise versteckte Kosten? Erfahren Sie mit uns mehr zu dieser spannenden Frage.


Was sind Krypto-Airdrops?

Bei Krypto-Airdrops haben sich mittlerweile verschiedene Formen etabliert. Die am häufigsten vorkommende Variante ist der Einsatz von Airdrops als Marketinginstrument. Anbieter für Kryptowährungen erhoffen sich mit der kostenfreien Vergabe von Coins einer Kryptowährung, dass dadurch die Bekanntheit der Kryptowährung steigt. Erhält man kostenlose Coins auf diese Weise, muss man keinerlei Gegenleistung dafür bieten. Man darf sich einfach über eine kleine Zuwendung freuen.

laptop airdrop kryptowährungNeben dem Einsatz als Marketinginstrument kommen Airdrops in Form von Prämien und Belohnungen vor. Das Anlegen einer neuen Wallet kann beispielsweise mit einem kostenlosen Coin belohnt werden oder das Halten einer Kryptowährung über einen längeren Zeitraum. Die Treue von Nutzern einer Kryptowährung wird so belohnt. Anbieter und Nutzer stehen in einem dynamischen Verhältnis zueinander und jede Kryptowährung bietet häufig individuelle Möglichkeiten, einen Airdrop zu erhalten.

In diesem Zusammenhang hat sich auch der Begriff Bounty durchgesetzt. Dabei handelt es sich um einen Airdrop, der allerdings erst vergeben wird, sobald eine bestimmte Gegenleistung erbracht wurde. Diese Leistung kann bereits in der Bereitstellung von personenbezogenen Daten liegen oder beispielsweise darin, einen bestimmten Tweet oder Social Media Post unter Nennung der neuen Kryptowährung abzusetzen. Auch die Erreichung eines bestimmten Meilensteins kann zu einer Bounty führen. Der Nutzer erhält daraufhin einen Airdrop und profitiert gemeinsam mit dem Anbieter der Kryptowährung von der Ausschüttung der Coins.


Wie erhält man einen Krypto-Airdrop?

Airdrops werden von verschiedenen Anbietern unter ganz individuellen Anforderungen verteilt. Es lohnt sich also, sich über die Anforderungen beim jeweiligen Anbieter zu informieren und aktuelle Entwicklungen im Auge zu behalten. In der Regel erhalten die Nutzer der jeweiligen Kryptowährung die Airdrops. Man muss also die typischen Voraussetzungen erfüllen und beispielsweise überhaupt eine taugliche Wallet besitzen. Von da aus bestehen unterschiedliche Möglichkeiten. Man kann sich in bestimmten Fällen für den Erhalt von Airdrops anmelden bzw. bewerben. Man kann aktiv werden und die Kryptowährung auf Social Media Plattformen bewerben, oder auch einfach nur Stammkunde sein und für seine Treue belohnt werden.

Mit der Zeit haben sich um die Airdrops richtige Communities organisiert. Sie tauschen untereinander die neusten Informationen zu den attraktivsten Airdrops aus und wie man sie bekommt. Die Teilnahme an solchen Communities kann sich durchaus auszahlen, um so auf dem Laufenden zu bleiben. Als regelrechter Airdrop-Hunter konnte sich der ein oder andere bereits verschiedenste Coins zusammensammeln und so seine Wallet aufstocken. Die Inanspruchnahme eines Airdrop-Trackers könnte ebenfalls eine Möglichkeit sein, attraktive Airdrops ausfindig zu machen.

Wie vieles in der Krypto-Branche muss allerdings auch der Airdrop-Trend mit Vorsicht genossen werden. Unter die vielen Möglichkeiten, die mit verlockenden Angeboten ausgestattet sind, haben sich auch viele Betrüger gemischt. Sie machen sich zunutze, dass viele Nutzer bei kostenlosen Coins ohne Misstrauen an die Sache rangehen. Die Interaktion bei einem Airdrop erfolgt schließlich häufig ohne Gegenleistung. Als Nutzer kann man so nichts verlieren und schaut unter Umständen nicht ganz so genau hin, wenn man beispielsweise seine Daten weitergibt. Auch bei Airdrops sollte man also genau darauf achten, keinen Betrügern aufzulaufen.


Steuerliche Besonderheiten

Die steuerlichen Fragen, die hinter Airdrops stecken, haben schon zu heftigen Diskussionen geführt. Steuerfragen im Kryptorecht sind ohnehin noch nicht vollumfänglich und abschließend geklärt. Regelmäßig werden selbst die Auffassungen des Bundesfinanzamts (BMF) in Bezug auf das Krypto-Recht angezweifelt. So ist auch die Beurteilung von Airdrops nicht ganz so einfach, da sie sich stark an den Umständen des Einzelfalls orientiert.

Das BMF geht im Grundsatz im Falle von Krypto-Airdrops davon aus, dass sie die 1-Jahres-Haltefrist auslösen. Das heißt, dass auf den Verkauf des Airdrops innerhalb von einem Jahr seit Erhalt eine Einkommenssteuerpflicht besteht. Wartet man mit dem Verkauf länger als ein Jahr, entfällt die Steuerpflicht des Airdrops. Gegen diese Auffassung spricht allerdings, dass der Airdrop gar nicht aus dem Rechtskreis eines Dritten auf den Nutzer übertragen wird. Er entsteht vielmehr erst in dem Wallet des Nutzers, ohne vorher irgendwie existiert zu haben. Die Einordnung als Zufallsfund liege damit näher und es wäre keine Steuerpflicht begründet. Die steuerliche Beurteilung von Krypto-Bounties unterliegt ebenfalls der konkreten Ausgestaltung des Einzelfalls. Im Grundsatz unterliegen auch diese der 1-Jahres-Haltefrist.


Ausblick

Die steuerlichen Fragen rund um den Airdrop sind noch nicht abschließend geklärt. Es bleibt abzuwarten, welchen finalen Kurs die Behörden und Gerichte einschlagen werden. Der Hype um neue Trends im Kryptorecht flammt allerdings mit jeder neuen Entwicklung von neuem auf. Es lohnt sich, wie so oft, dass man mit Bedacht und einem gesunden Menschenverstand vorgeht. Die unsichere Rechtslage und die häufigen Betrugsfälle erlauben es nicht, unvorsichtig zu sein. Behalten Sie mit uns die spannenden Entwicklungen im Krypto-Recht im Auge.


SBS LEGAL – Kanzlei für Kryptorecht

Die steuerliche Betrachtung von Krypto-Transaktionen wirft häufig noch Fragen auf. Nicht anders verhält es sich bei dem Krypto-Trend der Airdrops. Eine klare Linie besteht noch nicht. Falls Sie sich mit dem Thema konfrontiert sehen und Nachfragen zu den Hintergründen zu Krypto-Airdrops haben, sind Sie bei uns genau richtig. Unsere spezialisierten Rechtsanwälte beraten Sie aufgrund jahrelanger Erfahrungen fachkundig und kompetent in allen Belangen des Kryptorechts und setzen Ihre Interessen gerichtlich als auch außergerichtlich durch. Bei Fragen rund um das Kryptorecht stehen wir Ihnen zur Seite. Auch bezüglich der Themen Internetrecht oder Compliance-Recht stellen wir Ihnen die richtigen Partner zur Verfügung

Für weitere Rückfragen stehen wir Ihnen jederzeit gerne auch telefonisch zur Verfügung.

Wünschen Sie die Rechtsberatung von dem erfahrenem Team aus Rechtsanwälten und Spezialisten der SBS LEGAL Rechtsanwälte?

Der Erstkontakt zu SBS LEGAL ist immer kostenlos.

SBS Direktkontakt

telefonisch unter (+49) 040 / 7344086-0 oder
per E-Mail unter mail@sbs-legal.de oder
per unten angebotenem SBS Direktkontakt.

Ich habe die Datenschutz-Richtlinien gelesen und stimmen diesen hiermit zu.

Zurück zur Blog-Übersicht