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DSGVO Verstoß: Instagram zahlt Rekordbußgeld


Gehen Datenschutzbehörden künftig noch härter vor?

Die irische Datenschutzbehörde hat gegen die Meta-Tochtergesellschaft Instagram ein Bußgeld in Rekordhöhe auferlegt. Wegen eines Verstoßes gegen die Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) muss das Unternehmen für den falschen Umgang mit personenbezogenen Daten von Minderjährigen 405 Millionen Euro zahlen. Bei dieser Bußgeldsumme handelt es sich um das zweithöchste Bußgeld seit Inkrafttreten der DSGVO. Mit einer Höhe von 746 Millionen Euro ist Amazon aktuell Rekordhalter, wenn es um Verstöße aus dem Datenschutzrecht geht. Finden Sie mit uns mehr über die Entscheidung der irischen Datenschutzbehörde heraus.


Instagram missachtet Regelungen der DSGVO und begeht Verstoß

instagram bußgeld dsgvoGrundlage des Bußgeldes sind die Anforderungen der DSGVO. Im Zentrum des Datenschutzrechts steht stets der Schutz von Grundrechten der betroffenen Personen. Auf Verantwortliche einer Datenverarbeitung kommen so umfangreiche Pflichten zu. Die besondere Schutzbedürftigkeit von Minderjährigen begründet für den Umgang mit Daten von Minderjährigen einen noch strengeren Maßstab.

Instagram hat es Minderjährigen im Alter von 13 bis 17 Jahren ermöglicht, sog. „Buisness-Accounts“ zu betreiben. Der Unterschied der Buisness-Accounts zu normalen Profilen besteht darin, dass für andere Nutzer der Plattform unter anderem auch die Telefonnummer und E-Mailadresse öffentlich einsehbar sind.  Anstatt die Einsicht in ihre Profile und damit auch in sensible Daten nur ausgewählten Nutzern zu ermöglichen, konnten alle Nutzer die Inhalte einsehen. DIe personenbezogenen Daten waren damit öffentlich. Dies steht allerdings im Gegensatz zu den Vorgaben der DSGVO, die gerade einen umfassenden Schutz der Daten Minderjähriger vorgeben. Die irische Datenschutzbehörde hat diesen Umstand aufgegriffen und ihre Argumentation im Wesentlichen darauf gestützt, dass Instagram zu schwache Voreinstellungen für minderjährige Nutzergruppen festgesetzt hat.



Instagram zahlt Rekordbußgeld! - Wie reagiert man darauf?

Instagram hat sich zu den Verstößen geäußert. Ein Sprecher wies darauf hin, dass die entsprechenden Voreinstellungen für Accounts von Minderjähriger bereits im vergangenen Jahr korrigiert worden sind und gar nicht mehr genutzt werden können. Die Plattform hat das Fehlverhalten behoben. Das hohe Bußgeld bleibt vorerst allerdings bestehen. Zwar hat Instagram angekündigt, gegen die Entscheidung der irischen Datenschutzbehörde vorzugehen, allerdings werden sie den Vorwurf aller Wahrscheinlichkeit nach nicht vollständig aus der Welt schaffen können.

Die hohen Bußgelder im Datenschutzrecht häufen sich und auch das Bußgeld gegen Instagram bestätigt diesen Trend. Die Datenschutzbehörden verfolgen Datenschutzverstöße wesentlich entschlossener. Die Berechnung von Bußgeldern wurde in diesem Jahr durch neue Leitlinien des europäischen Datenschutzausschusses für die einzelnen Mitgliedstaaten angeglichen und so ein weiterer Impuls für einen verschärften Umgang mit Bußgeldern gesetzt. Unternehmen sollten dem Datenschutz künftig besondere Aufmerksamkeit widmen, um keine steigenden Bußgelder zu riskieren.


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