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Regulierung von Künstlicher Intelligenz


Wie Künstliche Intelligenz die Wirtschaft verädnert

Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen und gehört zu den zentralen Themen der digitalen Zukunft. Die Möglichkeiten und Potenziale von Künstlicher Intelligenz werden sowohl in der Wissenschaft als auch in der Wirtschaft und den Medien intensiv diskutiert und erforscht. Immer mehr Unternehmen setzen auf Künstliche Intelligenz, um ihre Geschäftsprozesse zu optimieren und ihre Produkte und Dienstleistungen zu verbessern. Dabei reichen die Anwendungen von automatisierten Kundeninteraktionen über intelligente Personalisierung bis hin zu automatisierter Entscheidungsfindung. Auch im Alltag hat sich künstliche Intelligenz längst etabliert: Intelligente Sprachassistenten wie Siri oder Alexa sind in vielen Haushalten zu finden und unterstützen bei der Steuerung von Geräten. Bei der Suche nach Informationen und Weiterentwicklung von Texten hat ChatGPT großes Aufsehen erregt. KI-basierte Empfehlungssysteme sind in Online-Shops und Streaming-Diensten allgegenwärtig und sorgen für eine personalisierte Nutzererfahrung. Die Regulierung von künstlicher Intelligenz ist jedoch auch mit Herausforderungen verbunden, insbesondere im Hinblick auf ethische und rechtliche Fragen.

Während die Nutzungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz in verschiedenen Bereichen wie Medizin, Wissenschaft, Industrie und Logistik immer weiter ausgeschöpft werden, haben gleichzeitig auch ethische, rechtliche und soziale Fragen an Bedeutung gewonnen. Die Diskussion darüber, wie KI-Systeme reguliert werden sollten, um sicherzustellen, dass sie im Einklang mit den Werten und Bedürfnissen der Gesellschaft eingesetzt werden, ist ein Thema von wachsender Bedeutung. Die Regulierung von KI-Technologien erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Regierungen, Tech-Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Gesellschaft, um sicherzustellen, dass KI-Systeme ethisch und verantwortungsvoll eingesetzt werden.

Verschiedene Ansätze bei der Regulierung von Künstlicher Intelligenz

Die Europäische Union, USA und China streben jeweils eine Führungsrolle bei der Entwicklung von vertrauenswürdigen und sicheren KI-Systemen an. Dabei verfolgen sie unterschiedliche Strategien, um dieses Ziel zu erreichen. Das bedeutet, dass sie künstliche Intelligenz unterschiedlich regulieren und Standards entwickeln, um sicherzustellen, dass KI-Systeme in Übereinstimmung mit den jeweiligen Werten und Interessen konzipiert werden.

Regulierung in der Europäischen Union

Die KI-Verordnung der Europäischen Kommission, die im April 2021 vorgeschlagen wurde, hat zum Ziel, eine klare rechtliche Grundlage für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in Europa zu schaffen. Eines der Hauptziele der Verordnung ist die Schaffung eines harmonisierten Rechtsrahmens, der sicherstellt, dass KI-Systeme vertrauenswürdig, sicher und transparent werden.Einer der wohl wichtigsten Bestimmungen der Verordnung ist die Differenzierung von KI-Systemen. Die Verordnung unterscheidet zwischen unannehmbaren, hohen, begrenzten und geringen Risiken. Besonders bemerkenswert ist die Klassifizierung der unannehmbaren Risiken. Zu diesen Systemen gehören beispielsweise solche, die die Menschenwürde verletzen oder Diskriminierung fördern. Das Verbot soll dazu beitragen, sicherzustellen, dass KI-Systeme im Einklang mit europäischen Werten und Rechten eingesetzt werden.

Ein Populäres und vielfach diskutiertes Beispiel für ein derartiges unannehmbares Risiko wäre das sogenannte „Social Scoring-System“ wie es bereits in China zum Einsatz kommt. Social Scoring-Systeme werden dazu verwendet, das Verhalten von Personen im öffentlichen oder privaten Raum zu bewerten oder zu überwachen und sie auf der Grundlage dieser Bewertungen zu klassifizieren. Bei den als „hoch“ einzustufenden KI-Risiken, sollen Komformitätsbewertungen zur Sicherheit beitragen. Die Verordnung betont auch die Bedeutung der Zusammenarbeit und des Dialogs zwischen den verschiedenen Akteuren der Mitgliedstaaten, um sicherzustellen, dass KI-Systeme im Einklang mit europäischen Werten und Rechten entwickelt werden. Die KI-Verordnung sieht deshalb vor, dass die Mitgliedstaaten den zuständigen Behörden bestimmte Befugnisse einräumen müssen. Dazu gehört beispielsweise das Recht, Dokumente über technische Aspekte anzufordern, unangekündigte Inspektionen durchzuführen und Räumlichkeiten zu betreten.

Der Umgang mit KI-Regelungen in den USA

In den USA gibt es derzeit keine umfassende bundesweite Regulierung von künstlicher Intelligenz. Die Regulierung erfolgt stattdessen durch eine Reihe von Bundesbehörden, die jeweils für den Bereich zuständig sind. Die Federal Trade Commission (FTC) ist beispielsweise für die Regulierung von KI-Anwendungen im Bereich Verbraucherschutz zuständig und hat in den letzten Jahren mehrere Fälle von Unternehmen untersucht, die künstliche Intelligenz auf fragwürdige Weise eingesetzt haben, wie z.B. bei der Erstellung von gefälschten Online-Bewertungen oder der Diskriminierung von Verbrauchern aufgrund von Algorithmen. Viele Bundesbehörden haben Ethikrichtlinien für den Einsatz von KI-Systemen veröffentlicht, um sicherzustellen, dass die Technologie in Einklang mit gesetzlichen und ethischen Standards eingesetzt wird. Zum Beispiel hat die National Science Foundation (NSF) Ethikrichtlinien für KI-Forschung und -Entwicklung veröffentlicht. Im US-Kongress wurden verschiedene Gesetzentwürfe zur Regulierung von KI vorgeschlagen, wie etwa der Algorithmic Accountability Act. Dieser fordert Unternehmen auf, klare Verfahren zur Überprüfung ihrer Algorithmen einzuführen, um sicherzustellen, dass sie ethische und rechtliche Standards einhalten. Dabei sollen mögliche Voreingenommenheiten, Diskriminierungen oder andere unerwünschte Auswirkungen identifiziert und korrigiert werden. Im Vergleich zu europäischen Regularien fällt eines besonders ins Auge. Während in der europäischen Union die Einzelheiten eines Bewertungsverfahrens vorgegeben werden, bestimmen Unternehmen in den USA die Verfahren des Bewertungsprozesses selber.

KI-Regularien und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft in China

Die Regulierung von künstlicher Intelligenz in China umfasst verschiedene politische Initiativen. Eine der zentralen Maßnahmen ist der New Generation Artificial Intelligence Development Plan (NGAIDP), der im Jahr 2017 von der chinesischen Regierung veröffentlicht wurde. Der NGAIDP besteht aus drei Stufen, die bis zum Jahr 2030 abgeschlossen sein sollen. In der ersten Phase (2016-2018) wurden die Grundlagen für die Entwicklung von künstlicher Intelligenz gelegt, einschließlich der Schaffung von Forschungszentren und der Förderung von KI-Start-ups. In der zweiten Phase (2019-2020) konzentrierte sich der Plan auf die Stärkung von Chinas KI-Kernkompetenzen und die Förderung von KI-Anwendungen in verschiedenen Branchen. In der dritten Phase (2021-2030) sollen schließlich umfassende KI-Systeme und -Anwendungen aufgebaut werden. Um diese Ziele zu erreichen, sieht der Plan vor, dass die chinesische Regierung die Zusammenarbeit zwischen Industrie, Wissenschaft und Regierung stärkt, um die Forschung und Entwicklung von künstlicher Intelligenz zu unterstützen. So hat die chinesische Regierung in den letzten Jahren erhebliche finanzielle Mittel für die Entwicklung von KI-Technologien bereitgestellt und ausgewählte nationale Vorzeigeunternehmen gefördert.

Insbesondere Unternehmen wie Baidu, Alibaba und Tencent haben von dieser Förderung profitiert und gehören zu den führenden Unternehmen im Bereich künstlicher Intelligenz in der chinesischen Wirtschaft. Einerseits können diese Förderungen als durchaus positiv angesehen werden, da sie das Potenzial haben, das Leben der Menschen zu verbessern und gesellschaftlichen Nutzen zu schaffen. Andererseits kommt hierdurch die starke Verflechtung chinesischer Politik mit der Privatwirtschaft sowie der Forschung zum Ausdruck. Aus Sicht europäischer Wertvorstellungen ist dieses Abhängigkeitsverhältnis kritisch zu hinterfragen, inwiefern die Überwachungs- und Kontrollmaßnahmen der chinesischen Regierung, insbesondere im Zusammenhang mit der Verwendung von KI-Technologien wie Gesichtserkennung und Social Scoring-Systemen, ethischen Standards entsprechen. Neben diesen allgemein gehaltenen Regelungen und Plänen gibt es auch spezifische Verordnungen für den Einsatz von künstlicher Intelligenz in bestimmten Bereichen wie dem Gesundheitswesen, der Finanzindustrie oder dem Transportwesen. So gibt es beispielsweise eine Verordnung für autonome Fahrzeuge, die spezifische Anforderungen an die Sicherheit und Zuverlässigkeit dieser Systeme stellt.


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