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Um Mitarbeiter besser im Unternehmen einzubinden und zu motivieren, geben deutsche Unternehmen ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, sich an ihrem Erfolg zu beteiligen. Diese sogenannte Mitarbeiterbeteiligung erfolgt durch Mitarbeiterbeteiligungsprogramme. Diese Programme legen fest, inwiefern die Mitarbeiterbeteiligung rechtlich ausgestaltet ist. Zu den bekanntesten Mitarbeiterbeteiligungsprogrammen gehören der Employee Stock Option Plan (ESOP) und der Virtual Stock Option Plan/Programm (VSOP). Beim EOSP kann man reale Aktien erwerben, während beim VSOP nur virtuelle Aktienoptionen angeboten werden.
Die Zukunft der herkömmlichen Mitarbeiterbeteiligungsprogramme ist die Tokenisierung von Vermögenswerten, die sowohl für die Unternehmen als auch deren Mitarbeiter Vorteile bietet. Hierfür werden auf der Blockchain virtuelle Aktienoptionen transparent und digital administriert. Zudem können Token durch die Blockchain an Mitarbeiter übertragen werden. Indem Blockchain-Technologie genutzt wird, wird die Flexibilität erhöht, die Transparenz gesteigert und der Verwaltungsaufwand minimiert. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die VSOP Token und klären auf, wie sie sich von herkömmlichen VSOP-Programmen unterscheiden, da sich beide im virtuellen Raum bewegen.
Unter VOSP Token versteht man Aktienoptionen, die in digitaler Form auf einer dezentralen Datenbank, der sogenannten Blockchain existieren. Mithilfe der Token steht es den Mitarbeitern zu, zukünftig Unternehmensaktien zu einem im Vorhinein festgelegten Preis zu kaufen. Anders als physische Aktienoptionen werden VSOP Token in einer digitalen Wallet aufbewahrt.
Aufgrund der Blockchain-Technologie ist eine sichere Verwaltung und eindeutige Übertragung der Token möglich. Der sogenannte Ledger, der konstant und dezentral ist, zeichnet jede Token-Übertragung auf. Somit wird verhindert, dass unautorisierte Veränderungen vorgenommen werden.
Um bestimmte Ziele automatisch zu erreichen, ist es darüber hinaus möglich, die VSOP Token programmierbar auszugestalten.
VSOP-Programme ermöglichen Mitarbeitern, sich an der Entwicklung des Unternehmens virtuell zu beteiligen. Auch hier erhalten die Arbeitnehmer das Recht zukünftig Unternehmensanteile zu einem festgelegten Preis zu erwerben. Diese Mitarbeiterbeteiligungsprogramme gehen jedoch mit einem erheblichen administrativen Aufwand einher, da sie steuerlich genaustens dokumentiert werden müssen und sie weitaus unflexibeler bezüglich der Anpassung an bestimmte Mitarbeiterleistungen- und ziele sind.
Die VSOP Token sorgen aufgrund der Blockchain-Technologie wiederum für eine Reduzierung des Verwaltungsaufwands. Auf der Blockchain werden nämlich die Verträge in Gestalt von Smart Contracts gelagert. Folglich ist eine umfassende Dokumentation nicht länger notwendig.
Des Weiteren wird die Transparenz durch die VSOP Token erhöht. So können Ziele und Bedingungen direkt in die Token integriert werden. Die Überwachung erfolgt automatisch.
Die Liquidität birgt einen weiteren Vorteil. Erklärt sich das Unternehmen einverstanden, ist es möglich, VSOP Token jederzeit rasch zu übertragen oder zu verkaufen.
Des Weiteren erfolgt die Besteuerung bei VSOP Token erst, wenn diese in reale Aktien eingelöst werden. Bis dahin können die Aktien stark im Wert gestiegen sein, was für die Arbeitnehmer vorteilhaft ist.
Im Gegensatz hierzu müssen die Mitarbeiter bei VSOP-Programmen bereits bei Erwerb der Aktien Steuern zahlen, obwohl ihnen noch kein Geld zugekommen ist. Dies entspricht dem deutschen Recht, das die Besteuerung zum Zeitpunkt der Ausübung festsetzt.
Die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR) und das deutsche Kreditwesengesetz (KWG) regulieren die VSOP Token.
Ziel der MiCAR ist der Schutz von Investoren und den Kryptomarkt einheitlich zu regulieren. Die MiCAR ordnet die VSOP Token als Krypto-Assets ein. Folglich muss im Einzelfall untersucht werden, ob sie gewissen Registrierungs- und Offenlegungspflichten unterworfen sind. Unternehmen, die VSOP Token verwalten, haben sich an das KWG zu halten. Werden VSOP Token als Vermögenseinlagen oder Wertpapiere kategorisiert, ist womöglich eine BaFin-Lizenz notwendig. Zudem muss darauf geachtet werden, das strenge Compliance-Vorgaben eingehalten werden.
Gerade für Start-ups kann es problematisch sein, Mitarbeiter dauerhaft zu halten. Daher wird gerne auf die Mitarbeiterbeteiligung gesetzt. Hierdurch können sich die Mitarbeiter nämlich besser mit dem Unternehmen identifizieren. Die VSOP Token stellen eine innovative Art der Mitarbeiterbeteiligung dar. Haben Sie Fragen zu der Tokenisierung oder wollen sichergehen, dass Sie sämtliche gesetzliche Vorgaben erfüllen?
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