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Zahnpasta: Was steckt hinter den Inhaltsstoffen?


Bei vielen Produkten, die wir benutzen, kennen wir die Inhaltsstoffe und wissen, wofür diese Stoffe sind. Wenn es um unsere Zähne geht, ist dies oft anders. Selten weiß man, welche Inhaltsstoffe Zahnpasten enthalten und wofür diese sind. Im folgenden Artikel erfahren Sie mehr darüber, was es mit Inhaltsstoffen wie Fluorid oder Hydrated Silica auf sich hat und warum diese Inhaltsstoffe in Zahnpasta zu finden sind.

Die Richtlinien für Zahnpasten

Produkte, welche mit den äußeren Teilen des menschlichen Körpers, oder der Mundhöhle in Berührung kommen, um diese zu reinigen, zu parfümieren, ihr Aussehen zu verändern, sie zu schützen, oder sie in einem guten Zustand zu halten, gelten nach der Verordnung (EG) Nr. 1223/2009 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 30. November 2009 als Kos-metika. Zahnpasta hat das Ziel den Mundraum zu reinigen, das Aussehen der Zähne zu verändern, sie zu schützen und in einem guten Zustand zu halten. Zahnpasta gilt somit als Kosmetik und die Kosmetikverordnung ist daher anzuwenden. Auf der Grundlage der International Nomenclature Cosmetic Ingredients (Internationale Nomenklatur für kosmetische Inhaltsstoffe, INCI) müssen die Inhaltsstoffe der Zahnpasta daher auf der Verpackung angegeben werden. In welcher Reihenfolge die Stoffe auf der Verpackung angegeben werden, richtet sich danach, welcher Inhaltsstoff im Produkt, also der Zahnpasta, enthalten ist

Welche Inhaltsstoffe hat Zahnpasta?

Schaut man auf die Verpackung einer handelsüblichen Zahnpasta, so sieht man eine lange Liste, welche in etwa so aussieht:  Aqua, Hydrated Silica, Sorbitol, PEG-12, Aroma, Sodium Lauryl Sulfate, Sodium Bicarbonate, Xanthan Gum, Potassium Hydroxide, Cellulose Gum, Tetrasodium Pyrophosphate, Phosphoric Acid, Sodium Fluoride, Sodium Saccharin, Limonene, CI 74160, CI 77891. Viele dieser enthaltenen Inhaltsstoffe werden den meisten nicht bekannt sein, weder was sich hinter Begriffen wie „CI 77891“ verbirgt noch, wozu diese Inhaltsstoffe beitragen.

In der Regel bestehen Zahnpasten immer aus denselben folgenden Inhaltsstoffen: Putzkörper, Schaumbildner, Feuchthaltemittel, Feuchthaltemittel, Geschmacks- und Farbstoffe, Binde und Konservierungsmittel und therapeutische Wirkstoffe.

Welcher Inhaltsstoff hat welche Wirkung?

Doch hinter welchem Inhaltsstoff steckt welche Wirkung? Zunächst gibt es Farbstoffe, sie stehen am Ende der Inhaltsliste. Für sie gelten die sogenannten Colour-Index-Nummern, also die Abkürzung CI und eine fünfstellige Nummer. Unter Aroma sind Riechstoffe zu verstehen, der bekannteste Aromastoff in Zahnpasta wird wohl Pfefferminzöl sein. Die Frische im Mund wird durch Stoffe wie Saccharin oder Aspartam erreicht. Bestimmte Kräuterextrakte können zudem als Inhaltsstoff für die Kräftigung des Zahnfleisches wirken. Putzstoffe unterstützen die mechanische Reinigung der Zähne, in diese Kategorie fällt der Stoff Hydrated Silica. Chlorhexidindigluconat (CHX) wirkt hingegen gegen Bakterien. Natriumlaurylsulfat ist ein Schaumbilder, welcher den Zahnbelag auflockert und die Entfernung somit erleichtert und dafür sorgt, dass die anderen Inhaltsstoffe besser auf die Zähne wirken können. Feuchthaltemittel, welche die Tube vor dem Austrocknen schützen, sind Glycerin oder Propylenglykol. Haltbar bleibt die Zahnpasta allerdings durch Konservierungsmittel wie Natriumgluconat und die cremige Konsestenz wird durch die Bindemittel wie Alginat, Carrageenan oder Methylcellulose verursacht.  Doch was ist unter therapeutischen Wirkstoffen zu verstehen?

Therapeutische Wirkstoffe in Zahnpasta

Unter Inhaltsstoffen mit dem Ziel eine therapeutische Wirkung zu erzielen versteht man Stoffe, welche zum Schutz vor Zahnkrankheiten wie Karies, Zahnstein oder Parodontitis ein-gesetzt werden. So hilft Pyrophosphate zum Beispiel gegen Zahnsteinbildung. Therapieunterstützende Inhaltsstoffe können allerdings auch empfindlichen Zähnen helfen und diese schützen, so zum Beispiel Strontiumchlorid, Kaliumchlorid  oder Kaliumnitrat. Zur therapeutischen Wirkung wird auch Fluorid eingesetzt. Besonders gegen Karies wirkt Fluorid als In-haltsstoff. Allerdings gibt es für Fluorid bestimmte Maximalgrenzen, welche eingehalten werden müssen. So dürfen fluoridhaltige Zahnpasten in Deutschland maximal 1.500 ppm (d. h. 0,15%) Fluorid enthalten und es muss klar gekennzeichnet werden, dass Fluorid enthalten ist.

Zahnpasten, welche hingegen für Kinder bis zu einem Alter von 6 Jahren bestimmt sind, enthalten maximal 500 ppm Fluorid. Grund für diese Beschränkung ist, dass zu viel Fluorid schädlich sein kann. So können weiße Flecken auf den Zähnen entstehen oder die Zähne sich sogar gelblich-braun verfärben. Wenn über Jahrzehnte eine hohe Menge Fluorid eingenommen wird, kann es sogar dazu führen, dass die Knochen im Kiefer darunter leiden und be-schädigt werden. Eine hohe Menge Fluorid entsteht allerdings nicht allein durch Zahnpasta. In vielen Ländern hat das Trinkwasser einen Fluorid-Gehalt und auch Nahrungsmittel wie schwarzer Tee oder Speisesalz enthalten Fluorid. In Deutschland ist dies allerdings ein sehr geringer Anteil und daher unbedenklich. 


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