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DAO - Decentralized Autonomous Organization


DAO steht für dezentrale autonome Organisationen und spielt im Kryptorecht eine ziemlich bedeutende Rolle. Wer sich noch nicht mit dem Begriff auskennt oder mehr über die DAO erfahren möchte, ist hier genau richtig. Im Folgenden erklären wir Ihnen alles Wissenswerte über die DAO und was sie mit der Blockchain zu tun hat.

DAO - was ist das eigentlich?

Im 21. Jahrhundert erleben wir enorme finanzielle, strukturelle und digitale Veränderungen. Obwohl manche Leute diese Änderungen schlecht finden, gibt es auch reichlich Unterstützer der neuen Krypto-Welt. Das Fiatgeld, also beispielsweise Euro, Dollar und Yen (etc.) werden von Regierungen und Banken gesteuert. Anders ist es bei Kryptowährungen, die auf der Blockchain existieren und für alle transparent sind. DAO’s wurden in diesem Zusammenhang geschaffen, um einer weiteren Zentralisierung entgegenzuwirken. Sie basieren auf einem vertrauenslosen System, wonach alle Vorgänge automatisiert ablaufen, nachdem man die Grundregeln zu Beginn nach einer Mehrheitsabstimmung festgelegt hat. DAO’s sind so gesehen modifizierte und Blockchain-basierte Aktiengesellschaften mit weniger Einschränkungen. Was genau dahinter steckt, erfahren Sie im hier.

Dezentralisierte autonome Organisationen

Man kann die DAO (decentralized autonomous organizations) grob in drei Hauptkomponenten einteilen:

  • Dezentralität
  • Autonomie / Selbstständigkeit
  • Transparenz

Dezentral bedeutet, dass es keine zentralen Personen (beispielsweise Führungskräfte oder Mittelsmänner) mehr gibt, sondern nur den Quellcode der DAO selbst. Die DAO’s bestehen nämlich aufgrund eines Programmcodes, der auf der Blockchain eingebettet ist. Dieser Code beinhaltet sämtliche Regeln der DAO, die von den teilnehmenden Personen eingehalten werden müssen.

Diese Teilnehmer und Teilnehmerinnen sind Menschen, die auf der ganzen Welt verteilt sind und sich wohlmöglich nicht einmal kennen. Die Idee hinter DAO ist nämlich, die Hierarchie in Organisationen abzuschaffen und die Mitglieder selbst entscheiden zu lassen – sie sollen also autonom und somit komplett selbstständig agieren können. DAO’s können zwar als Unternehmen auftreten, haben aber keine zentrale Geschäftsführung.

Natürlich gibt es nicht für jede Organisation den selben Code, da nicht jeder die selben Prioritäten bei der Gründung hat. Dennoch ist der Code nicht geheim, sondern transparent und für alle einsehbar. Dadurch soll jeder die Möglichkeit haben, den Quellcode auf Fehler zu überprüfen – vorausgesetzt man kenn sich mit DAO-Codes aus.


DAO, Smart Contracts und Token

Zunächst ist es wichtig zu wissen, dass man eine Plattform braucht, auf der die DAO’s existieren können. In diesem Zusammenhang nennt man sie dann Smart Contract Plattform. Die bekannteste Plattform heißt Ethereum (ETH). Smart Contracts (also intelligente Verträge) enthalten vorprogrammierte Regeln und führen bestimmte Vorgänge selbstständig und automatisch aus. Diese Regeln werden vorher festgelegt.

Sobald das geschehen ist, muss die DAO finanziert werden, um intern Token an die Mitglieder verteilen zu können. Diese Token sind ein wichtiger Bestandteil, da sie sowohl als Belohnung fungieren, als auch eine Wahlberechtigung begründen. Die Token bestimmen auch, wessen Stimme mehr Gewicht hat. Je mehr Token man hat, desto gewichtiger ist der Stimmanteil. Jedoch ist hier erwähnenswert, dass die Smart Contracts jeden Nutzer gleich behandeln. Man kann über die Gewichtung der Stimme ebenfalls neu verhandeln.

In einem dezentral organisierten Unternehmen müssen die Mitglieder also selbst Entscheidungen treffen. Hierzu gehören:

  • Ausgabe der finanziellen Mittel
  • Vorschläge für die Zukunft
  • Austausch von Geldern
  • Investitionen / Kredite / Spenden
  • Sonstige DAO-spezifische Handlungen

Wenn die Teilnehmer über Vorschläge mit der Mehrheit abstimmen, muss der Code eventuell an der jeweiligen Stelle geändert werden. Der Code kann niemals ohne eine mehrheitliche Abstimmung einfach verändert werden. Das gilt auch dann, wenn eine Sicherheitslücke bekannt wird. Problematisch wird es, wenn Hacker diese Sicherheitslücke ausnutzen und sich eventuell selbst daran bereichern.

DAO - kurz und knapp:

DAO’s erstellen also keine Produkte, schreiben keine Codes, entwickeln keine Hardware und haben auch keinen Anführer. Sie sind auf der Blockchain existierende Unternehmen ohne hierarchische Struktur und geben ihre finanziellen Mittel nur nach Abstimmung der Mitglieder aus. Dritte Parteien können (nach Abstimmung) mit Aufgaben betraut werden. Das System funktioniert über Smart Contracts, welcher den Code des Unternehmens speichert. Diese Smart Contracts führen alle vorbestimmten Vorgänge automatisch und selbstständig aus. Über eine Änderung von Vorgängen muss ebenfalls abgestimmt werden.


Start-Up Unternehmen „The DAO“

Eines der bekanntesten Unternehmen heißt „The DAO“ und entstand durch ein deutsches Start-Up Team. Ziel des Unternehmens war es, eine dezentrale Version von Airbnb zu erstellen, damit Leute ihr Eigentum hier veröffentlichen konnten. Das Unternehmen erfreute sich einer riesen Teilnahme und bekam durch Crowdfunding ca. 120 Mio. Euro, indem es oben erwähnte Token zum Verkauf anbot.

Später hat ein Hacker eine Sicherheitslücke im Smart Contract gefunden und direkt ausgenutzt. Er hat den Code kopiert, um eine ähnliche, jedoch fehlerlose DAO zu erstellen und verschob das Geld von der Mutter-DAO zur Tochter-DAO. So stahl der Hacker Ethereum im Wert von 40 Mio. Euro. Nach diesem Vorfall kontrollierten andere DAO’s mehrmals, ob ihre Codes fehlerfrei waren. Man könnte sagen, dass dieser Fehler für eine bessere Sicherheit bei anderen Unternehmen gesorgt hat.

Vor- und Nachteile von DAO’s: Ein Fazit

Obwohl die DAO sehr viele neue Möglichkeiten bietet, kritisieren viele Leute die neue Technologie. Es sei einfach nicht vorstellbar, dass die Masse über finanzielle Entwicklungen entscheiden darf. Jedoch können Investoren erstmals selbst die Organisation mitgestalten in diesem Umfang, weil es keine hierarchische Struktur gibt. Das bietet eine nie zuvor da gewesene Freiheit für einzelne Personen. Zudem gibt es immer noch ein Abstimmungssystem, sodass Streitigkeiten leicht beseitigt werden können. Da die Finanz-Transaktionen auf der Blockchain gespeichert werden, ist eine Geldwäsche schwieriger, da alles transparent und nachverfolgbar ist.

Jedoch sieht man auch am Beispiel von „The DAO“, dass DAO-Hacks zu sehr großen Verlusten führen können. Außerdem steht die Rechtsordnung immer vor neuen Herausforderungen, das Kryptorecht zu regulieren.


SBS LEGAL - Anwalt für Kryptorecht

Als Kanzlei für Kryptorecht betreuen unsere spezialisierten Rechtsanwälte und Steuerberater seit mehreren Jahren IT-Projekte auf Basis der Blockchain-Technologie, Mining-Unternehmen, Initial-Coin-Offerings (ICO), Bitcoin-Händler- und -Vermarkter, Exchanges, Kryptowährungen akzeptierende Handelsplattformen, ebenso wie neu entstehende Krypto-Währungen. Bei den, diese Leistungen anbietenden Unternehmen und Communitys handelt es sich regelmäßig um international ausgerichtete Akteure, die sich regelmäßig mit den sehr restriktiven deutschen aber auch internationalen Regularien auseinanderzusetzen haben.

Seit den Jahren 2019/2020 werden zudem immer neue Nutzungsmöglichkeiten aus der Kryptowelt auch der allgemeinen Öffentlichkeit bekannt. Zu erwähnen sind hier insbesondere die dezentralisierten Finanzmärkte (DeFi), Non-Fungible-Token (NFT) und das Metaverse. Einhergehend mit den neuen Fin-Tech-Anwendungen stellt sich unserem Kryptorechts-Team stets die Frage, welche Rechtsfolgen mit DeFi, NFTs oder Metaverse verknüpft sind. Dies führte bereits dazu, dass wir das Kryptorecht in Unterbereiche wie etwa dem Metaverse-Recht untergliedert haben.

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